Kontakt
Praxis IMG

FAQ

Die Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin. Sie befasst sich mit der Verhütung, Erkennung und Behandlung von Fehlstellungen der Zähne und der Kiefer. Ein Kieferorthopäde ist ein speziell für dieses Fachgebiet weitergebildeter und geprüfter Fachzahnarzt.

Wir empfehlen den ersten Besuch etwa ein Jahr vor der Einschulung, um die Schluck-, Sprech-, Zahn- und Kieferentwicklung zu beurteilen. Unser Ansatz: Lieber die Gewissheit haben, dass alles in Ordnung ist, als die Chance auf eine rechtzeitige Behandlung zu versäumen. Mit sieben bis neun Jahren sollte eine Wiedervorstellung erfolgen, um den Zahnwechsel und das Kieferwachstum optimal zu steuern.

Mithilfe einer klinischen Funktionsanalyse vor und während der Behandlung lässt sich die Belastbarkeit von Kiefergelenken und Kaumuskulatur dokumentieren. Die Funktionsanalyse dient der Therapieplanung und der Wirkkontrolle kieferorthopädischer Apparaturen. Sie leistet einen wichtigen Beitrag, um Kiefergelenkprobleme und Fehlbelastungen der Zähne zu vermeiden.

Anhand der kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) stellt der Kieferorthopäde fest, ob eine Zahn- und/oder Kieferfehlstellung vorliegt, für deren Behandlung der Versicherte einen Leistungsanspruch gegenüber seiner gesetzlichen Krankenkasse hat. Ist dies der Fall, werden bei Patienten unter 18 Jahren alle Leistungen übernommen, welche laut Gesetzgeber „ausreichend, wirtschaftlich und zweckmäßig (auf das Notwendigste begrenzt)“ sind. Ab 18 Jahren gilt dies nur für eine kombinierte kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie.

Bei privaten Krankenversicherungen, Zusatzversicherungen und für Beihilfeberechtigte richtet sich die Erstattung nach dem abgeschlossenen Tarif bzw. den geltenden Beihilferegelungen. Bitte informieren Sie sich, welche kieferorthopädischen Leistungen Ihr Vertrag abdeckt.

Behandlung und Nachsorge

Therapiedauer und -erfolg hängen vom Ausmaß der Fehlstellung, der Mitarbeit des Patienten und der Art der Apparaturen ab. Für eine Frühbehandlung im frühen Wechselgebiss rechnet man mit durchschnittlich 1,5 Jahren, für eine klassische Behandlung im späten Wechselgebiss mit etwa drei bis vier Jahren.

Unser Körper verändert sich solange wir leben – dies gilt auch für das Gebiss. Deshalb ist es im Anschluss an die aktive kieferorthopädische Versorgung ratsam, den Behandlungserfolg dauerhaft zu stabilisieren, z.B. durch das Tragen einer herausnehmbaren Nachtschiene oder eines sogenannten festen Retainers.

Es kann zu Schluck- und Sprechfehlern, Karies, Erkrankungen des Zahnhalteapparats, Kiefergelenk- und Atemproblemen sowie zu Magen-/Darmbeschwerden durch ungenügendes Kauen kommen. Um dies zu vermeiden, stehen der Kieferorthopädie in jedem Lebensalter effektive Möglichkeiten zur Verfügung..

Apparaturen und Pflege

Das lässt sich pauschal nicht sagen – sie haben verschiedene Aufgaben. Während herausnehmbare Zahnspangen vor allem auf das Kieferwachstum einwirken, beeinflussen festsitzende Apparaturen die Ausformung der Zahnbögen und die Feineinstellung des Bisses. Häufig kommen zunächst lose und anschließend, nach dem Zahnwechsel, feste Spangen zum Einsatz.

Sobald die Spange aus dem Mund genommen wurde, sollte sie unter fließendem Wasser mit einer Extra-Zahnbürste geputzt werden (einmal am Tag mit Zahnpasta, „bis die Drähte glänzen“) − anschließend an der Luft trocknen lassen und hygienisch in der Aufbewahrungsbox verstauen. Zusätzlich bieten wir in der Praxis eine Reinigung im Ultraschallbad an und geben Pflegetipps.

Einige Patienten glauben, dass eine feste Spange weniger Pflege erfordert als eine herausnehmbare. Doch das ist ein Irrtum: Bei festsitzenden Apparaturen ist sorgfältiges Zähneputzen nach jeder Mahlzeit besonders wichtig. Unser Praxisteam erklärt gern ausführlich, wie es geht und welche Hilfsmittel sinnvoll sind (z.B. Zahnzwischenraumbürstchen, Munddusche, Fluoridierung).

Bei herkömmlichen Brackets wird der Behandlungsdraht im Bracket mithilfe von kleinen Gummis oder Drähten (Ligaturen) „eingeklemmt“.

Selbstligierende Brackets verfügen dagegen über einen innovativen Verschlussmechanismus, über den der Behandlungsdraht einfach und schnell eingesetzt und gewechselt werden kann. Da der Bogen im Bracket „gleiten“ kann, wirkt für weniger Druck auf die Zähne. Dies sorgt für eine in der Regel angenehmere Behandlung.
Ein weiterer Vorteil: Ohne Ligaturen sammeln sich weniger Speisereste an den Brackets. Sie sind so wesentlicher besser zu reinigen.

Selbstligierende Brackets sind sowohl aus Metall oder transparenter Keramik (Ästhetikbrackets) als auch als Mini-Brackets mit matter Rhodiumbeschichtung erhältlich

Wir zaubern gerne für Sie, können kieferorthopädische Geräte jedoch nicht komplett verschwinden lassen. Allerdings schaffen wir es, ihnen eine „Tarnkappe“ überzuziehen und sie in unauffälligen Winkeln zu verbergen.

Zahnfarbene Brackets sind zum Beispiel sehr diskret. Eine feste Spange mit individuell angefertigten, ultraflachen Brackets auf der Innenseite der Zähne bleibt selbst beim Lachen unbemerkt (Lingualtechnik, Incognito™-System). Ebenfalls kaum wahrnehmbar sind hauchdünne transparente Schienen, um die Zahnstellung in kleinen Einzelschritten zu korrigieren (Aligner, Invisalign®-System).